4 x 11 JAHRE HAU-RUCK ( geschrieben im Jahr 1996 !! )
Chronik der Saarburger Karnevalsgesellschaft

Sehr verehrte Gäste, liebe Freunde des Hau-Ruck, der Vorstand der Karnevalsgesellschaft Saarburg hat mich gebeten, für die Jubiläumsveranstaltung am 08.11.1996 den Ablauf der 44-jährigen Geschichte der Gesellschaft aufzuzeichnen. Ich habe diese Aufgabe gerne übernommen und werde versuchen, die wesentlichen Geschehnisse unserer Karnevalsgesellschaft im Wandel der Zeit wiederzugeben:

Wie fing alles an?

Wir schreiben das Jahr 1953. Die ersten Nachkriegsjahre waren vorbei. Man begann die Schmerzen und das Leid des Krieges zu überwinden. Für alle begann die Phase des wirtschaftlichen Aufbaus. Auch im kulturellen Bereich sowie im Vereinsleben wurden die ersten Schritte getan.

Im Männergesangsverein Beurig bestand zu diesem Zeitpunkt eine karnevalistische Gruppe. Man merkte jedoch sehr bald, dass man dem zunehmenden Wunsch und dem Bedürfnis der Bevölkerung nach Sitzungskarneval mit Wort- und Gesangsvorträgen in dieser Form alleine nicht mehr gerecht werden konnte.

So traf sich am 22. November 1953 im Saarhotel Jungblut eine stattliche Anzahl von Personen, um einen eigenständigen Karnevalsverein zu gründen, in dem Bestreben, die alte Tradition des heimischen Karnevals fortzuführen mit dem Ziel, unserer Heimatbevöl kerung in der närrischen Zeit unbeschwerte Stunden des Frohsinns und der Freude ins graue Alltagsleben zu bringen.

Mit viel Optimismus und Begeisterung wurde ein Karnevalsverein gegründet, dem auf Anhieb 57 Mitwirkende angehörten. Man schwor sich, in die Hände zu spucken und mit HAU- RUCK an die Arbeit zu gehen. Und somit wurde auch gleichzeitig beschlossen, den Schlachtruf der karnevalistischen Gruppe des Beuriger Männergesangvereins zu übernehmen und dem neu gegründeten Verein den Namen Karnevalsgesellschaft "Hau-Ruck-Buresche" zu geben.

Der Ausdruck "Buresche" ist der historische Name für den Stadtteil Beurig. Der Historiker Ernst Wackenroder schreibt in seinem Buch "Die Kunstdenkmäler des Kreises Saarburg" u.a. von Beurig: "Der Ort ist mit dem Buresche gleichzusetzen, das Erzbischof Eberhard von Trier im Jahre 1052 dem Grafen Walram von Arlon in Prekarie gab."

Josef Niehoff als 1. Vorsitzenden und Sitzungspräsidenten, Josef Jungblut als 2. Vorsitzenden, Ernst Nadermann als 3. Vorsitzenden,

Franz Dommes als Schritiführer, Rudolf Kohl als 1. Kassierer, Walter Kiefer als 2. Kassierer, August Niewel als Regisseur und

Alwis Haas als Organisationsleiter.

Weitere Personen in der Gründungsversammlung waren:

Angelika Kind (geb. Schmitt), Margaritta Stösser (geb. Reuter), Stefan Boesen, Hans Hurth, Paul und Robert Kirsch, Josef Meyer, Hans Schmitt, Nikolaus Schons und Matthias Weber.

Nach der Gründungsversammlung ging man sofort an die Arbeit. Bereits einen Monat später, am 20.12.1953, fand die nächste Versammlung statt.

Hier wurden die karnevalistischen Grundlagen für die nächsten Jahre gelegt.

Außerdem wurde in dieser Versammlung Matthias Weber wegen seiner großen Verdienste um die Veranstaltungen der Karnevalsgruppe des Männergesangver eins einstimmig zum Ehrenpräsidenten der neu gegründeten Karnevalsgesellschaft Hau-Ruck gewählt.

Nach der Gründungsversammlung ging man sofort an die Arbeit. Bereits einen Monat später, am 20.12.1953, fand die nächste Versammlung statt.Hier wurden die karnevalistischen Grundlagen für die nächsten Jahre gelegt. Ausserdem wurde in dieser Versammlung Matthias Weber wegen seiner grossen Verdienste um die Veranstaltungen der Karnevalsgruppe des Männergesangvereins einstimmig zum Ehrenpräsidenten der neu gegründeten Karnevalsgesellschaft Hau-Ruck gewählt.

Hauptsächliches Ziel der Gesellschaft war und ist es bis heute geblieben, während der Session Kappensitzungen abzuhalten.
So begann man in der ersten Session 1953/54 mit 3 Sitzungen im Saarhotel Jungblut und je einer Auswärtssitzung in Wawern und Zerf.

Elf Jahre stand Josef Niehoff an der Spitze der jungen Karnevalsgesellschaft.

Neben der Position des Präsidenten hatte er auch die Funktion des Sitzungspräsidenten inne. Josef Niehoft, dem der rheinische Humor aus dem Herzen sprudelte, verstand es wie kein anderer, die Aktiven anzuspornen, mitzureißen und das Publi kum zu begeistern. Die Anfangserfolge der KG waren hauptsächlich sein Verdienst. Durch seine persönlichen Qualitäten wie Herzlichkeit, Frohgemut und Humor er warb er sich viele Sympathien, von denen die ganze Karnevalsgesellschaft profitier te.

Auch hatte man in den ersten elf Jahren mit August Niewel einen tatkräftigen, her vorragenden Regisseur und Büttenredner, der gemeinsam mit Robert Kirsch und Stefan Boesen den Kappensitzungen den Stempel echten heimischen Humors auf- drückte. Sehr rasch weitete sich dieser Kreis aus, wobei sich neue Namen würdig zu den Assen der Gründerjahre hinzugesellten.

Beispielhaft seien erwähnt die Büffenkanonen Walter Groß, Alfred Jager und Jos' Salm.

Bereits seit dem Gründungsjahr 1953 wurde beim Hau-Ruck auch eine Garde ge bildet, die - wie das gesamte Programm - von Jahr zu Jahr attraktiver wurde. Aus

den Anfangsjahren seien die Gardemajoren genannt: Helga Dienhart, Rosemarie Jungblut, Angelika Kind und Waltraud Meyer

Die Leitung der Garde lag zunächst in den Händen von Margariffa Stösser Ihre Nachfolgerin wurde Angelika Kind, die sich noch heute um die Organisation des Ballens kümmert.

Ab der Session 1972 wurde erstmals zur Bereicherung des Programms ein Ballen unter Leitung von Anni Niedeken angeboten. Dieses Ballen unter den nachfolgen den Choreographinnen Frau Horlemann, Dorothea Steffens, Bernadene Wacht, Iris Sohns, Barbara Walter, Christin Willms-Westram, Antonia Jager und seit 1994 wie der Bernadene Wacht ist zu einem nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil des Programms und mit den ansprechenden Tänzen eine Augenweide für Gäste und Besucher geworden.

Aber so ein Ballen benötigt neben dem tänzerischen Training auch fürsorgliche Betreuung und eine straffe Leitung. Hier sei ganz besonders erwähnt das Grün dungsmitglied Angelika Kind. Unsere ,,Geh" hat stets mit münerlicher Fürsorge aber auch, wenn nötig, mit straffer Hand das Ballen bis heute über alle Klippen geführt und immer einen Instinkt für das Machbare entwickelt. Gabi Heinz wird künftig die Betreuung des Ballens übernehmen. Der Chronist wünscht ihr stets eine glückliche Hand und ebenso erfolgreiches Wirken.

Was aber wäre das Hau-Ruck Ballen ohne eine hervorragende Kostümierung. Seit Gründung der KG bis zu Beginn der 90er Jahre haben Margarina Stösser und An gelika Kind auch hier mitgewirkt. Da nicht nur für das Ballen sondern auch für ande re Aktive zu nähen war und heute noch ist, sind sehr bald Resi Müller (von 1975 bis 1995) und ab 1989 Wilfriede Heninger und Gisela Pinter hinzugestoßen. Auch diese Damen haben mit ihrer Nähnadel bewiesen, daß Sie auf ihrem Gebiet Spitzenkön ner sind.

Die närrische Zahl 11 bedeutete für die junge Gesellschaft 11 Jahre Erfolg und für das Publikum 11 Jahre Kappensitzungen mit moselfränkischen Bünenreden und fröhlicher Unterhaltung.

Doch nach 11 Jahren wurde die KG von einem schweren Schicksalsschlag heimge sucht. Im Juni 1964 verstarb plötzlich und unerwartet der Präsident und Sitzungs präsident Josef Niehoff. Die Verantwortlichen und alle Aktiven waren tief betroffen und zunächst ratlos, jedoch nicht mutlos.

Es mußte weitergehen und es ging weiter.

Alfons Bidinger stellte sich für die Folgejahre bis 1969 als Präsident und für die Zeit bis 1968 Walter Menlach als Sitzungspräsident zur Verfügung. Beide Herren haben ihr Amt mit Erfolg und Geschick geleitet.

Seit seiner Gründung knüpfte der Hau-Ruck auch partnerschaftliche Kontakte zu benachbarten Karnevalsgesellschaften. Besonders sollen hier die Kontakte zu der KG 1897 ,,Mir gen us net" Wadern erwähnt werden. Bereits 1955 wirkte diese Gesellschaft auf einer Kappensitzung bei uns mit und gestaltete teilweise das Pro gramm. Im Jahre 1977 - als beim Hau-Ruck aus vereinsinternen Gründen keine Kappensitzungen durchgeführt wurden - übernahm unsere KG als Patenverein die Gestaltung des Festprogrammes anläßlich des 80-jährigen Bestehens der Karne

valsgeselischaft in Wadern. Auch in den 80er Jahren fanden Besuche und Gegen besuche zu den jeweiligen Kappensitzungen statt.

In den Anfangsjahren des Hau-Ruck waren Büttenredner, Elferrat, Garde und Solosänger als Aktivposten die hauptsächlichen Gestalter der Kappensitzungen. 1956 trat dann eine Gesangstruppe hinzu, die zunächst aus den Sängern Max Kind, Rudolf Kohl und Karl Pütz bestand. Alsbald setzte sich diese Gruppe aus den Sän gern Max Kind, Karl-Heinz Konz, Johann Recken und Pius Wingenbach zusammen.

Das Interesse am Gesang nahm in den Folgejahren immer mehr zu und so konnte in der Session 1972/73 ein zahlenmäßig großer und leistungsstarker Chor das Pu blikum erfreuen. Dies war die Geburtsstunde des ,,Hau-Ruck Chores". Musikalische Leiterin war bis 1980 Frau Senatorin Irmgard Schmitz.

Ab 1981 übernahm diese Aufgabe Herr Organist Edwin Fell, der den Chor auch heute noch leitet.

Beide Chorleiter haben sich um stete gesanglich mehrstimmige Leistungssteige rung verdient gemacht und den Chor zu einem beachtlichen Klangkörper entwickelt und ausgebaut. Der Hau-Ruck Chor ist heute ein dominierender Leistungsträger in jeder Kappensitzung. Ganz besonders hervorzuheben ist, daß der Chor immer moffobezogen auftritt und dabei durch ideenreiche Gestaltung der Vorträge in Wort, Mimik, Show und Kostümierung sein Publikum überzeugt.

Die Gesamtleitung und Organisation des Chores lag von Anfang an in den bewähr ten Händen unseres heutigen Präsidenten Max Kind.

Mit besonderem Schmerz und in in tiefer Betroffenheit nahm die Karnevalsgesell schaff Hau-Ruck und insbesondere der Chor im Herbst 1993 Abschied von Ernst Steier, der über 20 Jahre als Sänger auf der Bühne tätig war.

Er hat hier, egal welche Rolle ihm aufgetragen wurde, stets durch seine fröhlichen und ungezwungenen Darbietungen die Herzen des Publikums erobert.

Nachdem Stefan Boesen nach August Niewel ab dem Jahre 1964 bis 1966 den verantwortungsvollen Posten des Regisseurs bekleidete und anschließend Viktor Focher für die Jahre 1967 und 68 dieses schwierige Amt übernahm, wurde Alfred Jager ab der Session 1969 als alleinverantwortlicher Regisseur und Programmge stalter der Kappensitzungen vom Vorstand gewählt.

Mit Alfred Jager trat nun ein Mann ins Rampenlicht, der von einem unbeugsamen Willen beseelt, einem ihm eigens anhaftenden talentierten Geschick, glücklicher Hand und unermüdlichem Fleiß von Jahr zu Jahr das Programm ganz alleine zu sammenstellte und immer erfolgreicher für die Gesellschaft Regie führte. Im Vor stand hatte man sehr schnell erkannt, daß man mit Alfred Jager den Garant des Gelingens und des Erfolges einer Kappensitzung gewonnen hatte. Unter seiner Regieführung haben sich im Laufe der Jahre die Kappensitzungen in Form und Gestaltung wesentlich gewandelt und stets den Erfordernissen des Zeitgeistes an gepaßt.

Nach 21 Jahren als Alleinverantwortlicher für Programmgestaltung wurde auf seine Initiative hin ab der Session 1990/91 ein Programmausschuß gebildet; den Vorsitz

führte Alfred Jager in dieser Session noch selbst. Im Bewußtsein, daß seine Ideen und sein Werk von Jüngeren weitergeführt werden, wurde auf seinen Vorschlag Joachim Meier zum Vorsitzenden des Programmausschusses gewählt. Diesem war es aber nur ein Jahr vergönnt, den Vorsitz erfolgreich zu führen; sein beruflicher Weg führte ihn nach Thüringen. Als sein Nachfolger wurde Berthold Kramp zunächst kommissarisch eingesetzt. Seit nunmehr vier Jahren leitet er mit großem Erfolg den Programmausschuß.

Die Kappensitzungen fanden bis zum Jahre 1957 unter sehr beengten Platzverhält nissen sowohl für die Aktiven als auch für die Besucher im Saarhotel Jungblut statt. Ab 1958 startete man zur Auflockerung der Platzverhältnisse, insbesondere aber auch als Angebot für unsere Besucher außerhalb des Stadifeiles Beurig, mit zwei Kappensitzungen in der Stadtmitte in Saarburg im Hotel zur Post (Grimm).

Aus Anlaß des lüjährigen Bestehens der Karnevalsgesellschaft Saarburg wechsel te der Hau-Ruck 1963 wegen der mittlerweile zu eng gewordenen Platzverhältnisse im Saarhotel Jungblut zu dem im Stadtteil Beurig zu Verfügung stehenden Pfarrsaal der Pfarrei ,,St. Marien". Hier erfreute man sich erstmals einer ortgebundenen fe sten Bühne, die manchen Auftritt erleichterte und Gelegenheit zu günstigeren Auf- bauten für den Elferrat bot.

Aber auch hier wurden aufgrund der großen Erfolge der Gesellschaft und der stei genden Zahl der Aktiven sowie der Besucher die Platzverhältnisse immer enger und problematischer.

Mitte der 70er Jahre gelang es dem Vorstand nach längeren Verhandlungen mit der Kreisverwaltung Trier-Saarburg, ab dem Jahre 1978 dieAula im Schulzentrum Saar burg-Beurig als Veranstaltungsraum nutzen zu können.

Dieser Wechsel in eine neue Narhalla brachte zwar vielfältige neue Möglichkeiten in der Programmgestaltung aber auch umfangreichere und größere Aufgaben mit sich. Mehr Bewegungsfreiheit auf einer größeren Bühne, Ausschöpfung der vorhande nen technischen Anlagen, Mitbenutzung der unterhalb der Bühne liegenden Garderoberyräume, Ausschmückung des großen Saales, Unterbringung der Hofkapelle und Ubernahme des Wirtschaftsbetriebes in eigener Regie brachten Vorteile, aber auch eine Menge Mehrarbeit und natürlich größeren Kostenaufwand mit sich.

All diese vielfältigen und neuen Aufgaben wurden, wie es nun einmal beim Hau Ruck üblich ist, im Zusammenwirken aller Aktiven bewältigt. Abgestimmt auf das Motto einer jeden Karnevalssession wurde die Ausgestaltung der Narhalla und der Bühne von einem kreativen und sehr aktiven Team bis 1984 nach künstlerischen Entwürfen des Elferratsmitgliedes Hadwin Elstner stets anerkennend dekoriert und gestaltet. Im Jahre 1985 übernahm diese Aufgabe für ein Jahr Manfred Weber. Anschließend übernahm der damalige Schatzmeister der Gesellschaft, Hermann Geltz die Leitung des sog. ,,Deko-Teams" und zeichnete verantwortlich für den Ent wurf des Bühnenbildes und die Ausgestaltung der Narhalla. Hermann Geltz hat diese Aufgabe mit Geschick und erfolgreich bis zum Umzug in die Stadthalle im Jahre 1990 wahrgenommen.

Unser Aktiver Hadwin Elstner gestaltet darüberhinaus seit Jahren das ~telblatt un seres Programmheftes, welches er immer gekonnt und künstlerisch vollendet auf das jährliche Motto abstellt. Auch die Entwürfe und die Gestaltung der Jubiläumsor den 1978,1986 und 1997 stammen aus seiner Feder.

Aber auch der Wirtschaftsbetrieb nahm in der neuen Narhalla größere Dimensio nen an. Die Leitung übernahmen Viktor Focher und Karl-Heinz Konz.

Neben diesen beiden gab und gibt es noch heute eine Vielzahl von fleißigen Helfe rinnen und Helfern. Sie alle hier aufzählen zu wollen, würden den Rahmen einer Chronik sprengen. Allgemein seien daher genannt die Ehefrauen bzw. Freundinnen oder Partner unserer aktiven Mitglieder.

Viktor Focher war nicht nur Leiter des Wirtschaftsbetriebes bis 1985, er hat auch das alljährliche Heringsessen der Hau-Ruckler seit seiner Wiedereinführung Anfang der 80er Jahre bis zum Jahr 1995 organisiert.

Insgesamt war er nach seinem Eintritt in die Gesellschaft im Jahre 1960 von 1963 bis 1986 als Büttenredner tätig. Darüberhinaus bekleidete er von 1966 bis 1969 das Amt des Regisseurs; von 1967 bis 1989 gehörte er dem Vorstand unserer Gesell schaft an. Uberdies war er von 1978 bis 1989 einer unserer Vizepräsidenten. Für all diese Verdienste wurde Viktor Focher im Jahre 1991 zum Senator ernannt. Im Jah re 1995 haben wir alle in tiefer Betroffenheit und Trauer für immer Abschied von Viktor Focher genommen.

Die Leitung des Wirtschaftsbetriebes hatte von 1985 bis 1991 erfolgreich Klaus Moersch inne. Anschließend übernahm unser Aktiver und Vorstandsmitglied Ger hard Raglewski, der seit seinem Eintritt in die KG im Jahre 1987 auch als Sänger im Hau-Ruck Chor tätig ist, mit viel Elan die Leitung des Wirtschaftsbetriebes.

Zu jedem Programm einer Kappensitzung gehören natürlich auch die Büttenredner. Diese Gruppe ergänzte sich im Laufe der Jahre um Namen wie Rolf Bidinger, An dreas Lingnau, Viktor Focher, Viktor Scholz, Renate Pütz, Manfred Hoffmann, Bernd Gehlen, Uschi Meier, Andreas Jager, Berthold Kramp, Peter Merten, Josefine Will- ems und Klaus Oetringen

Immer größeren Anklang fanden im Laufe der Zeit auch die Show- und Slapstick einlagen der Gruppe Jos Salm. Ihr Gründer Josef Salm bleibt aber auch durch seine Sobauftritte in jüngster Zeit als ,,Wassermann", ,,Nachtwächter" und natürlich als der ,,Große Salmonelh" dem Publikum in Erinnerung.

Angelika Kind und Waltraud Meyer traten zunächst mit Einzelvorträgen auf, ehe sie im Jahre 1976 zum erstenmal als ,,Sus und Klara" im Zwiegespräch glänzten. Bis zum Jahre 1993 sind sie als ,,Sus und Klara" aufgetreten und haben stets mit gro ßem Erfolg ihr Publikum begeistert.

Walter Groß und Alfred Jager traten 28 Jahre im Zwiegespräch als ,,Knupp und Knüppchen" auf. In wechselnden Figuren glossierten sie aktuelle Themen der Stadt und Verbandsgemeinde Saarburg. Sie kamen stets am Schluß des Programms und

haben trotz der späten Stunde die Stimmung zum Siedepunkt gebracht. Walter Groß ist heute noch mit 70 Jahren erfolgreicher Büttenredner unserer Gesellschaft.

31 Jahre stand Viktor Scholz in der Bütt beim Hau-Ruck. Er war ein Urgestein in seiner Art als Büttenredner. Stets hat er mit seiner besonderen Vortragsart sein Publikum begeistert. Viel zu früh mußten wir im Jahre 1991 für immer von ihm Abschied nehmen.

Trotz der starken Fluktuation bei den Büttenrednern in den vergangenen Jahren hat die Gesellschaft mit Jofi Willems, Peter Merten, Berthold Kramp, Andreas Jager, Bernd Gehlen, Walter Groß und Klaus Oetringer eine Mannschaft, die jedes Jahr das Publikum zu Beifallsstürmen hinreißt.

Damit eine Kappensitzung reibungslos ablaufen kann, werden nicht nur Akteure mit Gesang-, Wort- und Tanzdarbietungen auf der Bühne benötigt, sondern auch fleißi ge Helfer für Ton, Technik, Beleuchtung, Auf- und Abbau auf der Bühne sowie im Schminkteam hinter den Kulissen.

Für den guten Ton und eine optimale Beleuchtung war Heinrich Meier ab Anfang der 70er Jahre für mehr als 10 Jahre verantwortlich. Daneben gehörte er dem Elferrat und dem Vorstand von 1969 bis 1978 als Geschäftsführer und danach bis 1983 als Vizepräsident an. Für seine Verdienste wurde Heinrich Meier im Jahre 1986 zum Senator ernannt; 1994 wurde ihm der Verdienstorden in Silber des Bundes Deut scher Karneval verliehen. Im November 1994 haben wir in tiefer Betroffenheit von ihm auf Dauer Abschied genommen.

Für den guten Ton und das rechte Licht sorgen heute Philipp Hoffmann, Günter Kramp, Rudolf Merz und Heinz Rassier.

Unser Aktiver Heinz Stösser war jahrelang dafür verantwortlich, daß während des Programmablaufes die Utensilien für die Akteure bereitstanden und rechtzeitig auf der Bühne auf- und abgebaut wurden. Heute wird diese Aufgabe stets von jungen Aktiven unserer Gesellschaft wahrgenommen. Zur Zeit heißen die fleißigen Helfer auf der Bühne Michael Kapuczinski, Jörg Neisius und Jörg Raglewski.

Neben einer abwechslungsreichen, vortragsgerechten und mottobezogenen Ko stümierung wird beim Hau-Ruck auf eine effektvolle Schminke wert gelegt.

Hierfür zeichnet seit 1963 unser Aktiver Gerd Lorth verantwortlich. Die Aktiver aber auch das Publikum sind seit Jahren von seiner Arbeit begeistert. Ebenfalls seit Jah ren steht Gerd Lorth eine bewährte Truppe zur Seite; beispielhaft seien erwähnt Evi Päuly, Ulrike Recken-Reinsbach, Anita Salm, Annemie Wallerich und Jofi Willems.

Die hervorragendeArbeit unseres langjährigen RegisseursAlfred Jager führte dazu, daß der Ansturm auf die Karten für die Sitzungen immer größer wurde. Das Platz- problem in der Aula konnte auch nicht mit 5 Kappensitzungen (4 Samstags- und 1 S,or~ntägs<sitzung) gelöst werden. Das teilweise stundenlange, nächtliche Anstehen und Warten beim Kartenvorverkauf führte zu Leserbriefen, Glossen und auch Beschwerden. Deshalb haften viele Akteure in ihren kommunalpolitischen Beiträgen

Immer wieder eine bedarfsgerechte Halle für das Mittelzentrum Saarburg ange mahnt. Auch der Vorstand der Gesellschaft wurde ständig bei den verantwortlichen Politikern in dieser Sache vorstellig.Endlich war es soweit. 1989 hieß das Mono der Kappensitzungen: ,,Der Umzug nach Saarburg steht bevor, mir plennern vun Beerich met Humor".Ab 1990 werden unsere Kappensitzungen in der Stadthalle in Saarburg abgehalten das Motto hieß im ersten Jahr: ,,Kirmesmaort fiar all, en der neier Hall".

Wie gewohnt war auch im Folgejahr 1991 alles für die Sitzungen vorbereitet. Unter dem Mono: ,,Set 700 Joahren, Saarburger Noaren" sollte aufgrund der Verlei hung der Stadtrechte im Jahre 1291 ein Feuerwerk des Frohsinns und der guten Laune in vier Kappensitzungen gezündet werden. Doch der Golfkrieg machte alles zunichte. Am Dienstag vor der ersten Sitzung beschloß der Vorstand mit 2 Gegen stimmen, alle Kappensitzungen abzusagen.

Allen Karteninhabern wurde durch die Presse und mündliche Information mitgeteilt, daß ihre Eintrittskarten gegen Erstattung des Eintrittsgeldes zurückgenommen wer den. Erfreulich anzumerken ist, daß hiervon viele keinen Gebrauch gemacht haben. Diese Eintrittsgelder wurden als Spende vereinnahmt.Der Chronist gestattet sich hier noch eine kritische Anmerkung, weil eine Gegen stimme von ihm stammte. Obwohl in allen karnevalistischen Gebieten jedwedes karnevalistische Treiben aufgrund des Golfkrieges abgesagt wurde, war diese Maß nahme, wie sich im nachhinein herausstellte, eine Uberreaktion der Verantwortli chen. Natürlich wurden wir alle von der Presse und den Medien praktisch zu dieser Entscheidung gezwungen. Doch, wie sieht die Realität heute aus? Seit dem Golf- krieg sind mehrere Kriege geführt worden, insbesondere der Balkankrieg vor unse rer Haustür. Und was machten und machen die Karnevalisten in Deutschland. Es werden nach wie vor Kappensitzungen und Fastnachtsumzüge abgehalten. Und dies ist auch gut so; denn im Leben von uns Menschen sind Leid und Freud eng miteinander verknüpft.

Die Stadthalle ist für uns Karnevalisten zwar nicht optimal geplant und gebaut wor den - wie z. B. der zu schmale zur Verfügung stehende Raum hinter dem Seitenvor hang auf der Bühne, der zu enge Zugang zur Bühne und der viel zu kleine Schmink raum, der nur vom Ballett genutzt werden kann -; der Hau-Ruck ist heute jedoch in der Lage, seinem Publikum den technischen und künstlerisch gerechtwerdenden Anforderungen adäquate Kappensitzungen anbieten zu können.

Drei Bereiche in der Stadthalle sind besonders hervorzuheben: die größere Bühne. das geräumige Foyer und die besseren Möglichkeiten bei der Ton- und Beleuch tungstechnik.

Verantwortlich für das Bühnenbild und die Gestaltung des Foyers ist seit 1991 unser aktiver Büttenredner und Vorstandsmitglied Peter Merten. Schon wochenlang vor dem Aufbau in der Stadthalle wird in der vom Hau-Ruck angemieteten Werkstatt gesägt, gehobelt, geschraubt und gemalt. Seit Jahren sind dabei Hans Barthelmes, Otmar Greif, Wolfram Heinz, Otto Lorenz, Dirk Reichstem und Edmund (gen. Mun di) Winkler sowie Ulrike Arend, Waltraud Rauls und Joachim Willems.

In den Kappensitzungen des Jahres 1984 erschienen zum erstenmal drei Straßen- musikanten auf der Bühne des Hau-Ruck. Mit ihren schwungvollen und gekonnt vorgetragenen Lieder eroberten sie sofort die Herzen des Publikums. Der Entdek ker dieser Straßenmusikanten war kein Geringerer als unser Langjähriger Präsident und Sitzungspräsident Manfred Meier. 1984 und 1985 gehörten zu den Straßenmu sikanten Willi Hein und Andreas Lingnau mit dem Schifferklavier sowie Rudi Kiefer mit der Rhythmusgitarre. Berufsbedingt mußte Andreas Lingnau 1985 aufhören. Die Lücke konnte sofort mit Joachim Meier geschlossen werden. Diese drei Stim mungskanonen, die sich ab 1987 ,,Die Beuriger Straßenmusikanten" nannten, ge hörten bis 1992 zu den Leistungsträgern des Hau-Ruck. Als Nachfolger von Joa chim Meier stieß für 2 Jahre Stefan Hammes zu den Beuriger Straßenmusikanten. Auch diese drei gehörten zu den Höhepunkten einer jeden Kappensitzung.

Chef, Ideengeber und Arrangeur dieser Truppe war von Anfang an Willi Hein. Er hat in jedem Jahr die Lieder auf das Motto abgestellt und sie fast alle umgetextet. Jedesmal wenn die Straßenmusikanten auf der Bühne erschienen, war ihr Auftritt ein Höhepunkt der Kappensitzung. Viel zu früh haben sich die Beuriger Straßenmusi kanten vom aktiven Auftritt auf der Bühne zurückgezogen.

Seit Gründung des Programmausschusses ist Willi Hein auch hier kreativ und mit zündenden Ideen dabei. Eine besondere Herausforderung ist für ihn seit 1990 die musikalische und textliche Zusammenstellung der Lieder für den Hau-Ruck-Chor. Auch hier hat er bewiesen, daß er immer das richtige Gespür dafür hat, wie man die Aktiven des Chores und mit welchen Liedern das Publikum begeistern kann.

Solange Willi Hein dem Hau-Ruck angehört, macht er es sich zur Aufgabe, jedes Jahr ein Mottolied zu texten und sehr oft auch eine eigene Melodie dazu zu kompo nieren.

Eine Gruppe, die trotz ihres kurzen Bestehens beim Hau-Ruck und dem Publikum schon für Furore gesorgt hat, ist das 1991 gegründete Männerballett. Rainer Kind, der zudem Mitglied im Programmausschuß ist, hat jedes Jahr neue und zündende Ideen, wie z. B. die Persiflage auf Marylin Monroe und die Minitaturausgabe der Holzhacker-Buam.

1972: Josef Kind, Ernst Nadermann, Hans Schmitt, Willi Wahl, 1975: Dr. Walter Jans, 1979: Margarethe Müller, 1981: Margaritta Stösser, Alwis Haas
1984: Irmgard Schmitz, Alfred Arend, 1986: Heinrich Meier, Hans Metrich, 1988: Dr. Hans Eckel, Dr. Hans N. Houy, 1991: Viktor Focher,
1992: Günter Müller, 1993: Manfred Meier, 1996: Alfred Jager, Edmund Winkler

Ende der 70er Jahre hat die Gesellschaft ihren Namen in "Karnevalsgesellschaft ,,Hau-Ruck 1953" Saarburg" geändert; seit der Mitgliederversammlung am 25. April 1986 ist die Gesellschaft ein eingetragener Verein. Heute zählt die KG etwa 220 Mitglieder (Aktive und Inaktive).Der Vorstand und der Programmausschuß tagen seit Jahren in der Weinstube un seres Vizepräsidenten Josef Dienhart. Josef Dienhart betreut zudem fürsorglich den Elferrat. In den 80er Jahren hat der Vorstand viele Sitzungen in der Kellerbai unseres Senators Hans Metrich abgehalten.

Der Chronist kommt langsam zum Schluß. An Quellen wurden benutzt der Vortr& des Ehrenpräsidenten Alfred Arend anläßlich des Jubiläums- und Ordensfestes (3 x 11 Jahre Hau-Ruck) am 09.11.1995, die Programmhefte seit 1978 und eigene Auf zeichnungen über durchgeführte Gespräche.Es wurde versucht, einen Querschnitt 4 x 11 Jahre Hau-Ruck wiederzugeben. Na türlich mußten Schwerpunkte gesetzt werden. Dies bedingt zwangsläufig, daß nicht alle Aktiven mit Namen aufgeführt werden konnten; absichtlich wurde keiner ver gessen.

Der Verfasser der Chronik hat sich bei der Abfassung der vorliegenden Zeilen ot gefragt, wo lag und liegt heute der Erfolg der Karnevalsgesellschaft. Die Antwor wurde sehr oft niedergeschrieben. Jede Frau, jeder Mann am richtigen Platz. Jeder der Verantwortung beim Hau-Huck übernommen hat, hat dies mit einer Begeiste rung getan, die oft seinesgleichen sucht.

So konnte und wird künftig der Erfolg nicht ausbleiben.

närrischem Gruß und Hau-Ruck

Manfred Hoffmann

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